Ich freue mich über das großartige Zeichen, dass wir aus Kamp-Lintfort senden konnten. Ich habe mich gefreut, viele Freunde und Jugendliche zu treffen, die sich engagiert und gewaltlos den Rechten entgegenstellen. Es ist unerträglich, immer hören zu müssen, oh jetzt kommt wohlmöglich die gewaltbereite Antifa und zerlegen unsere schöne Stadt. Ich halte dann immer dagegen und erkläre es gibt nicht „die Antifa“.
Klar gibt es gerade junge Menschen die, wenn sie daran gehindert werden ihren Protest zu äußern, eine ziemlich kurze Zündschnur haben. Liegt es dann nicht an uns allen deeskalierend dem entgegenzuwirken? Ich erlebe immer wieder, wenn wir generationsübergreifend zusammenstehen, wenn sich niemand alleine fühlt der Protest immer friedlich war.
Ja und ich kann es nachvollziehen, wie unerträglich es ist, wenn 25 Rückwärtsgewandete, Raum für eine solche Veranstaltung bekommen. Wenn man ihnen fassungslos ein Stück der Stadt überlassen muss. Aber wenn man in Sicht- und Rufweite steht sowie eine Polizei vor Ort hat, die unbehelmt und unaufgeregt ihren Job macht, zeigt sich ein friedliches Bild des Protestes.
1.500 Gegendemonstranten haben in Kamp-Lintfort ein klares Zeichen gesetzt. Auch hier kann man sagen, das waren nicht genug, aber für eine Mobilisierung innerhalb von 24 Stunden ist das schon eine beträchtliche Anzahl. Gerade dadurch, dass Kamp-Lintforter Bürgerinnen und Bürger an vielen Stellen nachgefragt haben, wo der Gegenprotest stattfindet hat den verantwortlichen Anmeldern Mut gemacht eine Veranstaltung zu organisieren.
Welch ein Zeichen der wehrhaften Demokratie können wir setzten, indem eine Stadtgesellschaft zusammensteht. Hier müssen wir weitermachen. Wir dürfen Hoerstgen nicht alleine lassen. Vor 75 Jahren wurden wir vom Faschismus befreit. Jetzt ist es an der Zeit dieses Geschenk mit allen kreativen, gewaltfreien Mittel zu verteidigen.
Danke an alle, die am Samstag ein starkes Zeichen für die Demokratie und Solidarität gesetzt haben.